DHB und Landesverbände werben auf allen Ebenen für den Einsatz
Der Deutsche Handballbund und die 22 Landesverbände unterstützen gemeinsam auf allen Ebenen den Einsatz der Corona-Warn-App als Instrument zum Kampf gegen die Pandemie. „Sport – und damit auch der Handball – hat eine gesellschaftliche Verantwortung. Jeder ist verantwortlich für seine Mitmenschen“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes, am Samstag in Hannover bei einer Konferenz mit den 22 Landesverbänden. „Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir den Einsatz der Corona-Warn-App unterstützen und für den Einsatz auf allen Ebenen werben.“
Die am Dienstag dieser Woche veröffentlichte Corona-Warn-App ist ein zentraler Baustein in der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie und soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Die bekannten Hygieneregeln behalten weiterhin einen hohen Stellenwert. „Wir arbeiten daran, für den Handball einen Weg zurück in eine Normalität mit Training und Spiel zu finden. Dafür müssen wir alle Möglichkeiten nutzen und auch konsequent die Corona-Warn-App der Bundesregierung einsetzen“, sagt Hans Artschwager, Mitglied des DHB-Präsidiums, Präsident des HV Württemberg und Sprecher der Landesverbände.Die Corona-Warn-App kann im App Store (https://apps.apple.com/de/app/corona-warn-app/id1512595757) oder via Google Play (https://play.google.com/store/apps/details?id=de.rki.coronawarnapp) heruntergeladen werden. Weitere Informationen der Bundesregierung zur Corona-Warn-App sind unter www.bundesregierung.de/breg-de/themen/corona-warn-app zu finden
Im Acht-Stufen-Plan zum Wiedereinstieg in den Handball-Spielbetrieb schon Stufe fünf erreicht
Artikel vom 19. Juni 2020 – 17:00
Von Vanessa Frey
KREIS BÖBLINGEN. „Webinare“, was genau sollen das sein? Wie der Name schon aussagt: Seminare, die im Word Wide Web abgehalten werden. In Zeiten von Covid-19 erlebt dieses Kommunikationsformat aktuell eine Hochphase. Auch der Handballverband Württemberg (HVW) hat sich dieses Tool zu Nutzen gemacht und veranstaltete zwei kostenlose Informationsveranstaltungen für Vereine unter dem Motto „Return to play“. HVW-Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen) und Landestrainer Nico Kiener (Herrenberg) standen dabei insgesamt rund 200 Vereinsvertretern Rede und Antwort und gaben gleichzeitig Tipps zur praktischen Umsetzung in der Halle.
„Wir wollen mit diesem Format mithelfen, Leitplanken zu setzen, um so bald wie möglich in die Normalität zurückzukehren“, erklärt Artschwager. „Wir müssen Gemeinschaft im Sport wieder erlebbar machen, wollen niemand alleine lassen und auch bestärken, weiter nach vorne zu gehen.“ Theoretische Grundlagen sind dabei die Handlungsempfehlung von Handball Baden-Württemberg für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs sowie das Konzept des Deutschen Handballbundes (DHB) „Return to play“.
Wichtig wäre die Verfügbarkeit der Sporthallen in den Sommerferien
Dieses Positionspapier enthält einen 8-Stufen-Plan für Vereine, um schrittweise in einen vollwertigen Trainings- und Spielbetrieb einzusteigen. „Jede Stufe wird vor Ort mit den Verordnungen des Landes geprüft“, erklärt der HVW-Präsident aus Hildrizhausen, „aktuell befinden wir uns in Stufe fünf, Mannschaftstraining ohne Zweikämpfe sind wieder erlaubt.“ Sollte ein neuer Schritt anstehen, stimmt sich der HVW eng mit dem Landessportverband Baden-Württemberg ab. „Wir sind natürlich auch vom Föderalismus abhängig“, so Artschwager weiter, „dennoch streben wir einen Saisonstart zum September an.“
Der Handballverband unterstützt die Vereine ebenfalls in der Kommunikation mit den Kommunen, um eine Verfügbarkeit der Sporthallen in den Sommerferien zu ermöglichen. „Von allen Verantwortlichen muss bedacht werden, dass die Resilienz der Spielerinnen und Spieler, also auch die psychische Fähigkeit, die schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen, eher niedrig ist“, gibt Hans Artschwager zu bedenken, „die Trainingsinhalte müssen diesbezüglich angepasst werden.“ Und wie genau können das Trainerinnen und Trainer momentan umsetzen? „Zunächst müssen die W-Fragen geklärt werden“, erläutert Landestrainer Nico Kiener die praktische Realisierung. „Warum soll ich jetzt trainieren? Was ist sinnvoll? Wie kann ich trainieren. Und was kann ich trainieren?“ 40 Quadratmeter pro Person sind vorerst in der Halle erlaubt, ein Handballfeld hat insgesamt 800. Der Experte rät: „Fünf Hütchen, jeder bringt seinen eigenen Ball mit – das muss ausreichen.“ Feste Gruppen müssen definiert werden, Checklisten geführt und Inhalte genauestens geplant werden. Gerade für Ehrenamtliche eine enorme Herausforderung.
Dementsprechend gingen über die Chatmöglichkeit innerhalb des Webinars viele Fragen unterschiedlichster Natur ein und wurde über das System für alle Beteiligten sichtbar dargestellt. Sind Passformen in der Gruppe erlaubt oder nur zu zweit? Wer haftet allgemein? Wie sieht es mit einem übergreifenden Training aus? All diese und viele weitere Themen beschäftigen die Handballwelt aktuell. Hans Artschwager und Nico Kiener fanden auf alles eine Antwort, in spezielleren Fällen boten sie einen direkten Kontakt zu Klärung an. „Wir betreiben diesen Sport, weil wir Wettkämpfer sind, das muss im Training wiederbelebt werden“, weiß Kiener. Wann der Wettkampf über einen regulären Spielbetrieb wieder laufen kann? „Da hilft nur ein Blick in die Glaskugel“, lacht Hans Artschwager, „wir werden jede gesetzliche Veränderung nacharbeiten, um im Herbst mit dem Ligaalltag starten zu können.“