Vorbilder für die liberale Öffentlichkeit

Verleihung des Reinhold-Maier-Preises in Sindelfingen

Veranstaltungsbericht 02.11.2021 Melanie Kögler

https://reinhold-maier-stiftung.de/content/vorbilder-fur-die-liberale-offentlichkeit

In Sindelfingen wurde zum zweiten Mal der Reinhold-Maier-Preis für Verdienste um die liberale Öffentlichkeit verliehen Copyright: Reinhold-Maier-Stiftung

Zum zweiten Mal wurde der Reinhold-Maier-Preis für Verdienste um die liberale Öffentlichkeit verliehen – dieses Mal in Sindelfingen in Kooperation mit der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung.

Dem Preis zugrunde liegt der Gedanke, dass eine liberale Öffentlichkeit von den Ideen, Initiativen, Investitionen und Innovationen einzelner Bürger lebt. Sie ist der Raum für Diskurse über unser Zusammenleben, über Prinzipien und (politische) Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit und über die Prioritäten gemeinsamen Handelns. Dazu braucht die liberale Öffentlichkeit Vorbilder klugen Handelns, beständigen Engagements und unbeirrbarer Dialogfähigkeit.

Die Reinhold-Maier-Stiftung würdigt mit dem Reinhold-Maier-Preis deshalb Menschen, die an ihrer Stelle, in ihrem Engagement oder in ihrem Beruf liberale Öffentlichkeit in besonderer Weise geschaffen, gewährleistet, geschützt oder gefördert haben.

„Freiheit und Verantwortung sind der Kern eines liberalen Selbstverständnisses, das auch jedem bürgerschaftlichen Handeln zu Grunde liegt“, so Dr. Wolfgang Röhm, Seniorverleger der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung in seiner Begrüßung. Für die Zeitung als lokales Medium gehe es darum, die Heimat stets besser zu machen, weswegen bürgerschaftliches Engagement besonders unterstützenswert sei.

Der Vorsitzende der Reinhold-Maier-Stiftung, Jochen Haußmann MdL, ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass sich der Reinhold-Maier-Preis auf ein Engagement in der ganzen Breite der Bevölkerung beziehe und damit eng verbunden sei mit Reinhold Maiers Gedanken der Graswurzeldemokratie, nach der es bürgerschaftliches Engagement von unten brauche und die Demokratie zuerst dort sein müsse, da sie sonst auch oben fehle.

Dies ist bei den diesjährigen Preisträgern zweifelsohne gegeben, wie auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Florian Toncar in einer Videobotschaft betonte und deren Mut sowie ihr entschlossenen Handeln hervorhob. Die Preisträger sollten uns allen Vorbild sein, zu überlegen „was kann ich für mein Land tun, bevor ich frage, was kann mein Land für mich tun“, so Toncar.

Die diesjährigen Preisträger aus dem Landkreis Böblingen engagieren sich auf ganz unterschiedliche Weise, es vereint sie aber der unermüdliche Einsatz, der sie zu würdigen Preisträgern macht.

So entwickelte der Apotheker Dr. Björn Schittenhelm während der Corona-Pandemie ein Schnelltestkonzept, das so genannte „Böblinger Modell“. Die breite Teststrategie war ein wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung und half, Freiheiten schneller wieder zu ermöglichen. In seiner Laudatio auf Dr. Schittenhelm betonte Dr. Christian Röhm, Verleger der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung, dass Schittenhelm „in der Corona-Zeit omnipräsent gewesen sei – und das im allerbesten Sinne“. Er war u.a. auch einer der treibenden Initiatoren beim Holzgerlinger Impfmarathon, bei dem an zwei Samstagen etwa 9500 Impfungen verabreicht wurden. Er habe mit seinem Einsatz und seinem Projekt „ein Beispiel gesetzt für eine handlungsfähige Zivilgesellschaft.“. Dabei zeige sich, dass Gutes zu tun und wirtschaftlicher Erfolg keine Gegensätze seien, sondern im besten Fall beides zusammenkomme, so Röhm weiter.

Die Aidlinger Kinderuni FERIA ist ein gemeinnütziger Verein, der Grundschulkindern seit 2007 im Rahmen von Projektwochen eine sinnvolle und kreative Ferienbetreuung bietet und dank des integrativen Ansatzes Kinder und Familien mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammenbringt. Der Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer verdeutlichte in seiner Laudatio, dass es – gerade auch in der aktuellen Zeit – für Kinder wichtig sei, Normalität zu schaffen. Dies verdeutlichen auch die hohen Anmeldezahlen. Corona habe FERIA zwar vor große Herausforderungen gestellt, die Organisatoren haben aber motiviert nach Lösungen gesucht, mit denen die Ferienprogramme dennoch durchgeführt werden konnten. Anja Hemming-Xavier, die den Reinhold-Maier-Preis für FERIA entgegennahm, betonte, dass „glückliche Kinder die größte Belohnung für all das ehrenamtliche Engagement“ seien.

Das Waldhaus Hildrizhausen ist eine gemeinnützige GmbH und Sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe, die sich seit 1957 in Form stationärer und ambulanter erzieherischer Hilfsprogramme, Jugendberufshilfe und kommunaler Jugendsozialarbeit um in Schwierigkeiten geratene Jugendliche und deren Familien kümmert. Als einen „Innovationstreiber mit ständig neuen Ideen“ bezeichnete Hans-Jörg Zürn, Verlagsleiter und Chefredakteur der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung, das Waldhaus Hildrizhausen bei seiner Laudatio. Die Einrichtung kümmere sich vor allem die Jugendlichen, die keine optimalen Startbedingungen für ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben haben und unterstützt diese auf ihrem Weg. Hans Artschwager, der den Preis für das Waldhaus Hildrizhausen entgegennahm, betonte, dass es darum gehe, „Leitplanken zu geben, die nicht einengen, sondern befähigen“.

Die Geschäftsführerin der Reinhold-Maier-Stiftung, Johanna Hasting, richtete in ihrem Schlusswort den Appell an die Gäste, sich einzubringen. Sie betonte, dass unser öffentlicher Raum, der so wichtig ist für den Fortbestand unserer offenen Gesellschaft, immer mehr unter Druck gerate. „Unsere Demokratie und die Pflege gemeinsamer freiheitlicher Räume in unserer Gesellschaft, gegenseitige Unterstützung und der offene Diskurs sind gerade alles andere als eine Selbstverständlichkeit“. Es gehe darum, die Werte der Demokratie zu verteidigen und für diese einzustehen. Jeder kann in seinem individuellen Lebensumfeld Vorbild sein für Dialogfähigkeit, für Offenheit, für Integration und für Teilhabe – diese Aufgabe gilt es für jeden Einzelnen umzusetzen.

Spiele der Hinrunde sind gecancelt, gespielte Ergebnisse werden gewertet Neu-Start wird frühestens am Wochenende 6./7. Februar 2021 erfolgen

Handballverband Württemberg hält 34. Ordentlichen Verbandstag virtuell ab

Personell gab es bei den Wahlen nur unwesentliche Veränderungen, aber über den weiteren Ablauf der nach drei Spieltagen wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison herrscht jetzt Klarheit: Der 34. Ordentliche Verbandstag des Handballverbandes Württemberg (HVW) beschloss – erstmals als virtuelle Versammlung abgehalten – die Weiterführung der Saison 2020/2021 für Männer und Frauen erst in der Rückrunde, frühestens am Wochenende 6./7. Februar 2021.

Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen) geht nach der erneuten Wahl in seine fünfte Amtsperiode an der Spitze des zweitgrößten Landesverbandes im Deutschen Handballbund (DHB). Die weiteren Mitglieder seines Präsidiums erhielten ebenfalls eindeutige Voten der insgesamt 138 Delegierten und Teilnehmer des Verbandstages. Aus dem Gremium schied lediglich Edwin Gahai (Oberstenfeld) aus, der bereits im Februar beim Verbandsjugendtag in Stetten/Remstal den Vorsitz des Ausschusses Jugend, Schule, Bildung an Michael Daiber (Böblingen) übergeben hatte.

Wichtigster Punkt der Tagesordnung des rund zwei Stunden dauernden Verbandstages war der Dringlichkeitsantrag des Präsidiums zur Fortführung des Spielbetriebs der Männer und Frauen in der laufenden Saison 2020/2021. Dieser war bereits am vierten Spieltag Ende Oktober wegen der

explosionsartigen Erhöhung der Corona-Infektionszahlen und des dadurch vom Bund verordneten Lockdowns komplett eingestellt worden. Dem Vorschlag des Präsidiums folgten schließlich mit 98 Ja-Stimmen, neun Enthaltungen und 15 Gegenstimmen die große Mehrheit der abstimmungsberechtigten Delegierten. Zuvor hatte Michael Roll (Heilbronn), der Vorsitzende des Ausschusses Spieltechnik, die Hintergründe und Überlegungen des Ausschusses noch einmal erläutert. Die bereits ausgetragenen Begegnungen werden nun also gewertet, die restlichen Spiele der Vorrunde abgesetzt, und die Saison wird erst mit der Rückrunde (ursprünglich geplanter Start 16./17. Januar 2021) weitergeführt.

„Weil aber die ersten drei Spieltage ja schon im Oktober gespielt worden sind und jede Paarung nur einmal stattfinden darf, verschiebt sich der Re-Start entsprechend nach hinten“, erläuterte Roll. „Dadurch geht es nun frühestens am Wochenende 6./7. Februar weiter.“ Erneut ausfallende Partien könnten am Ende der Rückrunde oder an Terminen von bereits in der Vorrunde gespielten Begegnungen nachgeholt werden.

Die Qualifikation hat bei der Jugend „oberste Priorität!“

Komplizierter ist die Situation im Jugendbereich. „Oberste Priorität für uns hat die korrekte Durchführung der Qualifikation, die Mitte März beginnt“, so Michael Roll. Die aktuellen Tabellen nach dem Stopp durch die Politik zeigten, dass manche Teams schon alle drei Spiele hinter sich haben, andere jedoch noch keine Partie bestreiten konnten. „Der aktuelle Meisterschaftsspielbetrieb kann unter diesen Umständen nicht mehr zufriedenstellend durchgeführt werden, eine komplette Runde bis zur Qualifikation ist – schon allein zeitlich – nicht mehr möglich“, unterstreicht der Spieltechniker. Deshalb könnten die angesetzten Begegnungen zwar gespielt („als Vorbereitung für die Quali etwa“), für eine Meisterrunde aber nicht gewertet werden.

In seiner Begrüßung zu „diesem besonderen Verbandstag in Pandemiezeiten“ hatte Hans Artschwager daran erinnert, dass die Veranstaltung ursprünglich im Mai in Holzgerlingen und dann Ende November in Nürtingen geplant war und dankte beiden Kommunen für ihre Bereitschaft, den HVW zu beherbergen. Für den virtuellen Verbandstag nutzten Teile des Präsidiums die großzügigen Räumlichkeiten und die Technik des Röhm-Verlages Sindelfingen, Artschwagers Dank galt deshalb dem Verlagsleiter und „alten Handballer“ Hans-Jörg Zürn für die Unterstützung.

Nach der Totenehrung ging der Präsident auf die aktuelle Lage und die Beschränkungen ein und bedankte sich bei seinem Präsidium, den Ausschüssen und der Geschäftsstelle für das große Engagement. „Die letzten Monate waren nicht einfach, aber wir haben alle an einem Strang gezogen und das Beste aus der vertrackten Situation gemacht!“ Im Rückblick auf die letzten drei Jahre seit dem Verbandstag 2017 erwähnte er die Frauen-WM in Bietigheim-Bissingen im Dezember 2017, den zweimaligen Gewinn der in Württemberg ausgetragenen Deutschland-Cups der weiblichen Jugend, die Vormachtstellung der württembergischen Vereine in der Frauen-Bundesliga mit dem Titelgewinn der SG BBM Bietigheim sowie den drei Männer-Bundesligisten FA Göppingen, TVB Stuttgart und – nach dem Wiederaufstieg – HBW Balingen.

Drei Württemberger „mischen“ im DHB an führenden Positionen mit

Das 15-jährige Bestehen des „Vereins der Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg“ mit dem HVW-Ehrenpräsidenten Bernhard Bauer (Leonberg) an der Spitze 2018, die Zusammenarbeit mit dem DHB („In Mark Schober als Vorsitzendem, Sport-Vorstand Axel Krohmer und mir als Präsidiumsmitglied der Landesverbände haben wir dort drei Württemberger am Start“), dieSchiedsrichterthematik, die Zusammenarbeit innerhalb „Handball Baden-Württemberg“, der Kooperation der Verbände von Baden, Südbaden und Württemberg, sowie Problemlösungen zur Mitgliedergewinnung waren weitere Punkte, die Artschwager ansprach. „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die Zukunft des Handballs durch verstärkte Präsenz an den Schulenentscheidet, deshalb brauchen wir strategische Allianzen!“

Zum Abschluss des Verbandstages danke Hans Artschwager den Delegierten für das Vertrauen und die Zusammenarbeit und blickte noch in die Zukunft. Die Junioren-WM 2023, die Männer-EM 2024, die Frauen-WM 2025 (zusammen mit den Niederlanden) und die Männer-WM 2027 – alles in Deutschland – müsse man unbedingt „nutzen, um Kinder und Jugendliche an den Handball heranzuführen“. Der Nachwuchs habe jetzt fast ein Jahr nicht mehr spielen können, „wir müssen dafür sorgen, dass die Kids beim Handball bleiben“.

Die von Horst Flum geleiteten Wahlen brachten bei den Besetzungen von Präsidium und den Verbandsausschüssen eine große Kontinuität. Bis auf vier Ausnahmen wegen Rückzugs wurden alle

bisherigen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber bestätigt. Für weitere drei Jahre gewählt wurden: Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen), Vizepräsident Finanzen und Verwaltung Rudolf Pfahl (Remseck), Vizepräsident Bezirke Heiko Griebel (Röthenbach/Allgäu), Vizepräsident Jugend und Vorsitzender Ausschuss Jugend, Schule, Bildung Michael Daiber (Böblingen), Vorsitzender Ausschuss Spieltechnik Michael Roll (Heilbronn), Vorsitzender Lehre und Leistung Nico Kiener (Herrenberg), Vorsitzender Ausschuss Schiedsrichter Dirk Zeiher (Geislingen), Vorsitzende Ausschuss Frauen Ilka Korn (Abstatt) und Vorsitzender Ausschuss Recht Horst Flum (Sachsenheim).

Komplett bestätigt und damit wiedergewählt wurde das Verbandsgericht mit dem Vorsitzenden Dietmar Straub (Nürtingen) und den Beisitzern Otto Staudinger (Metzingen), Tilo Haffa (Esslingen), Jürgen Amrehn (Stuttgart), Horst Hornek (Esslingen), Dr. Eckhard Barth (Altbach), Joachim Bauer (Hechingen) und Martin Frank (Oppenweiler).

Die erste Kammer des Verbandsschiedsgerichts setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Bernd Bleile (Tübingen) mit den Beisitzern Hans-Ulrich Singer (Flein), Siegfried Mauthe (Steinheim- Kleinbottwar), Ann-Kathrin Laure (Stuttgart, neu), Günter Düring (Dettingen/Erms), Hans-Peter Zaunseder (Bad Boll), Volker Hegel (Nagold), Helmut Götz (Talheim) und Claudia Mahler (Blaubeuren).

Zwei neue Namen stehen jetzt in der Besetzungsliste der zweiten Kammer des Verbandsschiedsgerichts: Dr. Jascha Seitz (Stuttgart) ist neuer Vorsitzender, Beisitzer sind Markus Häge (Ulm), Stephan Meneghini (Neu-Ulm), Bernd Bleile (Tübingen), Jochen Thierauf (Neuhausen/Filder, neu), Marc Günther (Tübingen),Günther Böss (Renningen) und Ulrich Fehrlen (Esslingen). Ohne Gegenstimmen gewählt wurden die vier Kassenprüfer Hans Brodbeck (Göppingen), Armin Pfister (Backnang), Michael Stark (Remseck) und Oliver Grötsch (Winnenden).

Ehrungen mit DHB- und HVW-Ehrennadeln ausgezeichnet

Für ihre Verdienste um den Handball in der Vergangenheit erhielten die DHB-Ehrennadel in Silber Edwin Gahai (Oberstenfeld), Norbert Schmidtke (Esslingen) und Wolfgang May (Blaustein). Mit der HVW-Ehrennadel in Gold wurde Axel Speidel (Asperg) geehrt, HVW-Silber gab es für Ralf Becker (Eriskirch), Bernd Bleile (Tübingen) und Dietmar Straub (Nürtingen).

Aus ihren bisherigen, zum Teil langjährigen Funktionen verabschiedet wurden Vanessa Frey (Weil im Schönbuch, Beisitzerin im Frauen-Ausschuss), Ralf Becker (Eriskirch, Vorsitzender der zweiten Kammer Sportgericht), Marko Baisch (Stuttgart, Beisitzer der zweiten Kammer Sportgericht), Edwin Gahai (Oberstenfeld, Vizepräsident Jugend) und Norbert Schmidtke (Esslingen, Sachverständiger Ausschuss Finanzen und Verwaltung).

AUF STAND GEBRACHT

Aktueller Austausch der Landesverbände zu Spielbetrieb und Strukturreform in Hildrizhausen 

Weiter mit Abstand, aber persönlich präsent: Zum zweiten Mal haben sich während der Corona-Pandemie die Präsident*innen der Landesverbände des Deutschen Handballbundes getroffen. Nach dem Austausch in Hildrizhausen sagte Hans Artschwager, DHB-Vizepräsident, Sprecher der Landesverbände und Chef des HV Württemberg: „Das war ein sehr schönes und in diesen Zeiten ermutigendes Treffen. Die Zusammenkunft war auch notwendig, um alle wieder auf einen gemeinsamen Stand zu bringen und die Grundlage für den weiteren gemeinsamen Weg zu schaffen.“ 

Eines der beherrschenden Themen war der Spielbetrieb unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Aufgrund des regional unterschiedlichen Infektionsgeschehens und der auch bedingt durch föderalistische Strukturen verschiedenen Standards und behördlichen Vorgaben ist gerade der verbandsübergreifende Spielbetrieb eine besondere Herausforderung. Artschwager: „Wir wünschen uns sehr, dass dieser Flickenteppich durch einheitliche Regelungen ersetzt wird. Aktuell freut mich persönlich, wie flexibel und verständnisvoll zahlreiche Landesverbände zum Beispiel mit einem Heimrechttausch ihrer Vereine reagieren. Der Dank aller geht auch noch einmal an den Deutschen Handballbund, der mit den umfangreichen Konzeptpapieren ,Return to Play‘ sehr gute Grundlagen für die Vereine geschaffen hat.“ 

Auch mit der Strukturreform, die bei der Sitzung des Bundesrates am 1. November in Potsdam auf den weiteren Weg gebracht werden soll, setzten sich die Präsident*innen auseinander. „Es war wichtig, dass wir uns nach einigen personellen Wechseln wieder auf Stand gebracht und eigene Beschlüsse in Erinnerung gerufen haben. 

Martin Goepfert, ab 1. Oktober hauptamtlicher Leiter des Funktionsbereichs Mitglieder, stellte den Status der Mitgliederentwicklung vor – strukturiert in Aktivitäten des Mitspielens und Mitgestaltens. „Das ist ein sehr umfangreiches Programm und hat die Landesverbände beeindruckt“, sagte Artschwager. „In der Mitgliederentwicklung wird die Strukturreform für alle sehr griffig.“ 

Der unter der Leitung der Landesverbände stehende Deutschland-Cup mit den jeweiligen Auswahlmannschaften der männlichen und weiblichen Jugend soll im Dezember in Berlin sowie im Januar in Sindelfingen stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie haben 13 der 22 Landesverbände ihre Teilnahme zugesagt, so dass die bisher notwendige Qualifikation entfallen kann. 

https://www.dhb.de/de/redaktionsbaum/verband/auf-stand-gebracht-/

Unterstützung für Corona-Warn-App

DHB und Landesverbände werben auf allen Ebenen für den Einsatz 

Der Deutsche Handballbund und die 22 Landesverbände unterstützen gemeinsam auf allen Ebenen den Einsatz der Corona-Warn-App als Instrument zum Kampf gegen die Pandemie. „Sport – und damit auch der Handball – hat eine gesellschaftliche Verantwortung. Jeder ist verantwortlich für seine Mitmenschen“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes, am Samstag in Hannover bei einer Konferenz mit den 22 Landesverbänden. „Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir den Einsatz der Corona-Warn-App unterstützen und für den Einsatz auf allen Ebenen werben.“

Die am Dienstag dieser Woche veröffentlichte Corona-Warn-App ist ein zentraler Baustein in der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie und soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Die bekannten Hygieneregeln behalten weiterhin einen hohen Stellenwert. „Wir arbeiten daran, für den Handball einen Weg zurück in eine Normalität mit Training und Spiel zu finden. Dafür müssen wir alle Möglichkeiten nutzen und auch konsequent die Corona-Warn-App der Bundesregierung einsetzen“, sagt Hans Artschwager, Mitglied des DHB-Präsidiums, Präsident des HV Württemberg und Sprecher der Landesverbände.Die Corona-Warn-App kann im App Store (https://apps.apple.com/de/app/corona-warn-app/id1512595757) oder via Google Play (https://play.google.com/store/apps/details?id=de.rki.coronawarnapp) heruntergeladen werden. Weitere Informationen der Bundesregierung zur Corona-Warn-App sind unter www.bundesregierung.de/breg-de/themen/corona-warn-app zu finden 

Saisonstart im Handball tatsächlich am 1. September?

Im Acht-Stufen-Plan zum Wiedereinstieg in den Handball-Spielbetrieb schon Stufe fünf erreicht

Präsident Hans Artschwager vom Handballverband Württemberg: In gleich zwei Videokonferenzen die drängendsten Fragen der Vereinsvertreter beantwortet Foto: Stefanie Schlecht

Artikel vom 19. Juni 2020 – 17:00

Von Vanessa Frey

KREIS BÖBLINGEN. „Webinare“, was genau sollen das sein? Wie der Name schon aussagt: Seminare, die im Word Wide Web abgehalten werden. In Zeiten von Covid-19 erlebt dieses Kommunikationsformat aktuell eine Hochphase. Auch der Handballverband Württemberg (HVW) hat sich dieses Tool zu Nutzen gemacht und veranstaltete zwei kostenlose Informationsveranstaltungen für Vereine unter dem Motto „Return to play“. HVW-Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen) und Landestrainer Nico Kiener (Herrenberg) standen dabei insgesamt rund 200 Vereinsvertretern Rede und Antwort und gaben gleichzeitig Tipps zur praktischen Umsetzung in der Halle.

„Wir wollen mit diesem Format mithelfen, Leitplanken zu setzen, um so bald wie möglich in die Normalität zurückzukehren“, erklärt Artschwager. „Wir müssen Gemeinschaft im Sport wieder erlebbar machen, wollen niemand alleine lassen und auch bestärken, weiter nach vorne zu gehen.“ Theoretische Grundlagen sind dabei die Handlungsempfehlung von Handball Baden-Württemberg für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs sowie das Konzept des Deutschen Handballbundes (DHB) „Return to play“.

Wichtig wäre die Verfügbarkeit der Sporthallen in den Sommerferien

Dieses Positionspapier enthält einen 8-Stufen-Plan für Vereine, um schrittweise in einen vollwertigen Trainings- und Spielbetrieb einzusteigen. „Jede Stufe wird vor Ort mit den Verordnungen des Landes geprüft“, erklärt der HVW-Präsident aus Hildrizhausen, „aktuell befinden wir uns in Stufe fünf, Mannschaftstraining ohne Zweikämpfe sind wieder erlaubt.“ Sollte ein neuer Schritt anstehen, stimmt sich der HVW eng mit dem Landessportverband Baden-Württemberg ab. „Wir sind natürlich auch vom Föderalismus abhängig“, so Artschwager weiter, „dennoch streben wir einen Saisonstart zum September an.“

Der Handballverband unterstützt die Vereine ebenfalls in der Kommunikation mit den Kommunen, um eine Verfügbarkeit der Sporthallen in den Sommerferien zu ermöglichen. „Von allen Verantwortlichen muss bedacht werden, dass die Resilienz der Spielerinnen und Spieler, also auch die psychische Fähigkeit, die schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen, eher niedrig ist“, gibt Hans Artschwager zu bedenken, „die Trainingsinhalte müssen diesbezüglich angepasst werden.“ Und wie genau können das Trainerinnen und Trainer momentan umsetzen? „Zunächst müssen die W-Fragen geklärt werden“, erläutert Landestrainer Nico Kiener die praktische Realisierung. „Warum soll ich jetzt trainieren? Was ist sinnvoll? Wie kann ich trainieren. Und was kann ich trainieren?“ 40 Quadratmeter pro Person sind vorerst in der Halle erlaubt, ein Handballfeld hat insgesamt 800. Der Experte rät: „Fünf Hütchen, jeder bringt seinen eigenen Ball mit – das muss ausreichen.“ Feste Gruppen müssen definiert werden, Checklisten geführt und Inhalte genauestens geplant werden. Gerade für Ehrenamtliche eine enorme Herausforderung.

Dementsprechend gingen über die Chatmöglichkeit innerhalb des Webinars viele Fragen unterschiedlichster Natur ein und wurde über das System für alle Beteiligten sichtbar dargestellt. Sind Passformen in der Gruppe erlaubt oder nur zu zweit? Wer haftet allgemein? Wie sieht es mit einem übergreifenden Training aus? All diese und viele weitere Themen beschäftigen die Handballwelt aktuell. Hans Artschwager und Nico Kiener fanden auf alles eine Antwort, in spezielleren Fällen boten sie einen direkten Kontakt zu Klärung an. „Wir betreiben diesen Sport, weil wir Wettkämpfer sind, das muss im Training wiederbelebt werden“, weiß Kiener. Wann der Wettkampf über einen regulären Spielbetrieb wieder laufen kann? „Da hilft nur ein Blick in die Glaskugel“, lacht Hans Artschwager, „wir werden jede gesetzliche Veränderung nacharbeiten, um im Herbst mit dem Ligaalltag starten zu können.“

https://www.krzbb.de/krz_56_111894544-13-_Saisonstart-im-Handball-tatsaechlich-am-1-September.html

Return to play. Deutscher Handballbund plant Wiedereinstieg ins Training

Return to play. Deutscher Handballbund plant Wiedereinstieg ins Training

Während König Fußball nach wie vor bis in die untersten Ligen auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs hofft und im Profibereich auch alle Anstrengungen dafür unternimmt – hat der Handballsport klare Kante gezeigt, die Saison in allen Ligen beendet und bundesweit die gleiche Regelung angewandt. Das Ganze ohne größere Streitereien. Dadurch hat man sich Luft verschafft um bereits jetzt die neue Spielzeit zu planen. Denn auch im Handball möchte man so schnell wie möglich wieder spielen.

https://www.regio-tv.de/mediathek/127623/

Strukturreform wird umgesetzt

Handball – Die aufgrund der Corona-Pandemie in allen Ligen abgebrochene Saison 2019/20 wird mit den Tabellenständen zum Stichtag 12. März nach der Quotientenregelung gewertet. Dabei wird es keine sportlichen Absteiger geben. Die beschlossene Strukturreform im HVW wird vollzogen.

Mit dieser mehrheitlichen Entscheidung des Bundesrates des Deutschen Handballbundes (DHB) habe man einen „gemeinsamen Weg für den deutschen Handball gefunden“, wie DHB-Präsident Andreas Michelmann (Aschersleben) am Dienstag erklärte. Auch Hans Artschwager (Hildrizhausen), Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), zugleich DHB-Vize-Präsident und Sprecher der Landesverbände, zeigte sich „sehr, sehr dankbar, dass der Handball Schulter an Schulter“ entschieden habe. „Damit ist die Saison definitiv beendet, die Entscheidung ist fair und der beste Weg für alle Vereine.“ 

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https://www.gaeubote.de/Nachrichten/Strukturreform-wird-umgesetzt-45991.html?fbclid=IwAR3niyk8lZ2yC-DBg8eWYaZjCyNVo9nkBCcLaHhEybrG8cYgSTwEKw8IoEg

„Vorratsbeschluss“ gefasst: Handballverband Württemberg bittet Vereine noch um etwas Geduld

Während andere Landesverbände nach der Empfehlung des Deutschen Handballbundes die Saison in den letzten Tagen für beendet erklärt haben, bittet der Handballverband Württemberg seine Vereine noch um etwas Geduld. Ein entsprechender Beschluss sei bereits gefasst worden, er solle aber erst in Kraft treten, wenn die Entscheidung des Bundesrats offiziell ist. Der Vorstand von Handball Baden-Württemberg hatte unterdessen bereits am Montag das Saisonende in der Baden-Württemberg Oberliga beschlossen.

Mit einem „Vorratsbeschluss“ hat das Präsidium des Handballverbands Württemberg (HVW) am Mittwochabend in einer Video-Konferenzschaltung signalisiert, dass es den Empfehlungen des Deutschen Handballbundes (DHB) vom 3. April folgen und „im Sinne der Einheitlichkeit über alle Landesverbände die demokratisch getroffene Entscheidung“ mittragen wird. 

In Kraft tritt dieser Beschluss aber erst, wenn der DHB-Bundesrat seine Empfehlungen als offizielle Entscheidung wirksam macht. „Ich rechne damit, dass dies bis Ende nächster Woche durch ist“, erklärt Hans Artschwager. Der HVW-Präsident bittet die Vereine dringend, „noch bis dahin Geduld zu haben“. 

Der HVW-Chef, zugleich DHB-Vizepräsident und Sprecher der Landesverbände, stellt die gegenwärtige Entscheidungsfindung unter das Motto „richtig vor schnell“, soll heißen: „Wir brauchen die einheitliche, mit allen Landesverbänden sowie den Bundesligen abgestimmte Linie für ganz Handball-Deutschland, und nicht eine schnelle Lösung, die später nachgebessert werden muss.“ 

Auch Artschwager geht von einer Beendigung der Saison aus, „aber wir müssen für alle Handballer das gleiche Wertungssystem der Saison 2019/2020 haben und anwenden“. Erst dann könne auch konkret über die Spielklassen entschieden werden, der offizielle Meldeschluss für die Vereine wurde deshalb vom 15. April auf den 15. Mai verschoben. 

„Vorratsbeschluss“ des HVW-Präsidiums im Wortlaut:

Die Saison 2019/2020 aller Spielklassen Männer und Frauen wird am Tag nach dem Bundesratsbeschluss beendet.

Es wird keine Absteiger in der Saison 2019/2020 geben.Es wird Aufsteiger in der Saison 2019/2020 geben.Ein freiwilliger Abstieg in die nächstniedrigere Spielklasse ist möglich.Der Meldeschluss für die Saison 2020/2021 der Männer und Frauen wird vom 15. April auf den 15. Mai verschoben.Vereine, die bereits für die Saison 2020/2021 gemeldet haben, können diese Meldung bis zum 15. Mai ohne Konsequenzen wieder zurückziehen.Ein Rückzug zwischen dem 15. Mai und dem 31. Juli 2020 bedeutet Absteiger der Saison 2020/2021.Die noch ausstehenden Final4 des Bezirks- und Verbandspokal werden, wenn möglich, bis zum Ende des Jahres gespielt.