Runder Tisch Bildung Beruf kümmert sich darum, dass junge Menschen im Kreis einen Job erhalten
Artikel vom 02. Juni 2017 – 17:00
KREIS BÖBLINGEN (red). Der Runde Tisch Bildung Beruf traf sich vor Kurzem im Landratsamt Böblingen. Am Runden Tisch beteiligte Akteure sind außer dem Landratsamt die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Industrie- und Handelskammer, die Kreishandwerkerschaft, das Staatliche Schulamt sowie Vertreter der freien Träger, der Bürgermeister, der Beruflichen Schulen des Landkreises Böblingen und des Regierungspräsidiums Stuttgart. Der Runde Tisch befasst sich mit den Themen Bildung und Ausbildung für junge Menschen im Landkreis Böblingen.
Landrat Roland Bernhard, der die Treffen moderiert, betonte die Bedeutung: „Wir müssen alles dafür tun, dass uns kein Jugendlicher auf dem Weg von der Schule in das Berufsleben verloren geht. Wenn wir unsere Jugendlichen auf dem Bildungsweg fördern, stärken wir damit auch die ortsansässigen Unternehmen. Die Integration von Geflüchteten gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung“.
Thomas Wagner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Böblingen, und David Fais, Leiter der Berufsbildung in der IHK-Böblingen, bestätigten einen positiven Trend der Wirtschaftslage. „Diese Chance gilt es zu nutzen“, erläuterte der Geschäftsführer des Jobcenters im Landkreis Böblingen, Clemens Woerner, und die Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit, Gabriele Baderschneider.
Diese beteiligen sich neben dem Amt für Jugend an der 2016 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Jugend – Beruf. Am Freitag richteten sie eine Jugendkonferenz zum Thema „Übergang Schule – Beruf für junge geflüchtete Menschen gelingend gestalten“ aus. Eingeladen waren rund 120 haupt- und ehrenamtliche Vertreter aus allen relevanten Bereichen“, teilte der Leiter des Jugendamts Wolfgang Trede mit.
Projekte für Flüchtlinge
Das Bildungsbüro wurde damit beauftragt, das Übergangssystem Schule-Beruf noch transparenter zu machen. Zum einen wird auf einer Homepage eine Datenbank mit Übergangsangeboten aufgebaut. Zum anderen soll ein Plakat entwickelt werden, auf dem die Akteure dargestellt sind.
Werner Diebold, Geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen im Landkreis Böblingen, ging auf die aktuelle Situation des Vorqualifizierungsjahres „Arbeit/Beruf ohne Deutschkenntnisse“ für Flüchtlinge (VABO) ein. An der Gottlieb-Daimler-Schule 2 wurde Anfang Februar eine weitere VABO-Klasse aufgemacht. Ergänzend wurde am Schickhardt-Gymnasium in Herrenberg eine Deutschlernklasse eingerichtet. „Die Warteliste für Flüchtlinge für eine VABO-Klasse im Landkreis Böblingen ist damit abgearbeitet“, so Diebold.
Die Leiterin des Staatlichen Schulamts Böblingen, Angela Huber, zeigte sich darüber sehr erfreut. Sie lobte in diesem Zusammenhang auch das Projekt der Sprach- und Kulturmittler als weiteren Baustein zur Integration. Kreisrat Hans Artschwager, Geschäftsführer der Waldhaus gGmbH, beschrieb detailliert, wie in Einrichtungen des Waldhauses untergebrachte Jugendliche bei der Integration in Schule und Ausbildung unterstützt werden.
„Ich freue mich, dass mehrere Projekte für Flüchtlinge beim Landratsamt Böblingen laufen“, bemerkte Sozialdezernent Alfred Schmid. Ab April wird es zwei Bildungskoordinatoren geben. Die Amtsleiterin des Amtes für Schule und Bildung, Michaela Futter, erklärte: „Die Bildungskoordinatoren wurden für den Zeitraum März 2017 bis Februar 2019 beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragt und sind dem Bildungsbüro zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine Vollfinanzierung der Personalkosten“.
Neue Fachstelle
Weitere Projekte werden im Amt für Migration und Flüchtlinge unter der Leitung von Katharina Pfister umgesetzt. „Die Maßnahmen Empowerment für Flüchtlingsfrauen, SIBE-Projekt sowie Sprach- und Kulturmittler werden einen wichtigen Beitrag zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt leisten“, teilte Pfister mit und fügte hinzu: „Als weitere Maßnahme schafft das Landratsamt ab Mai eine Fachstelle für interkulturelle Kompetenz. Diese dient als Anlaufstelle für Unternehmen, Schulen und andere Institutionen, die geflüchtete Personen oder Migranten beschäftigen oder andere Integrationsleistungen erbringen“. Es werden Schulungen zur interkulturellen Kompetenz angeboten sowie Coachings und Gutachten zur Organisationsentwicklung.
„Wir sind auf einem guten Weg und haben wichtige Projekte angestoßen. Jetzt gilt es, diese weiterzuverfolgen“, zog Landrat Roland Bernhard ein Résumé.
https://www.krzbb.de/krz_50_111331731-13-_Kein-Jugendlicher-soll-verloren-gehen.html?archiv=1