Hans Artschwager führt erneut die SPD-Liste an

Die SPD Holzgerlingen und Schönbuchlichtung hat ihre Kreistagskandidaten gewählt

KREIS BÖBLINGEN (red). Die SPD im Wahlkreis 7, die Ortsvereine Schönbuchlichtung und Holzgerlingen haben ihre Kandidaten für den Kreistag im Café Fuchsbau in Hildrizhausen gewählt. Eine große Zahl an Mitglieder war gekommen um die Kandidaten zu bestimmen.

Manfred Ruckh aus Waldenbuch leitete die Sitzung. Zuerst hat er zusammen mit seinem Kollegen, Hans Artschwager die wichtigsten Programmpunkte für die Wahl aufgeführt. Er betonte, wie wichtig es angesichts von rechtsradikalen Parteien und Populisten sei, dass die SPD stärker werde. Dann stellten sich die einzelnen Kandidaten mit ihren eigenen Schwerpunkten vor.

Nachdem die beiden Ortsvereine eine gemeinsame, fertige Liste vorgelegt hatten, ging die Wahl schnell über die Bühne. An der Spitze des Wahlvorschlags steht Hans Artschwager, der auch in der vergangenen Periode im Kreistag saß und der extra kurz von der Handball-Weltmeisterschaft, wo er als Präsident des Handballverbandes Württemberg in offizieller unterwegs gewesen ist, nach Hildrizhausen gekommen war.

Auf der Liste der SPD für den Wahlkreis 7 folgen: Waltraud Frasch (Holzgerlingen), Siegfried Müller, Jasmina Volckart (beide Weil im Schönbuch), Ralf Mickeler (Holzgerlingen), Roland Schäufele (Hildrizhausen), Jaime Penno (Holzgerlingen), Valery Bafa’a (Altdorf) und Tayfur Baris (Holzgerlingen). Ersatzkandidat ist Robert Löffler (Weil im Schönbuch).

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Hans Artschwager bei der WM: Mittendrin im großen Handball-Zirkus

Der HVW-Präsident aus Hildrizhausen ist bei der Weltmeisterschaft im Einsatz

von Vanessa Frey, 26. Januar 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

Deutschland ist im Handball-Fieber. Volle Hallen, spannende WM-Spiele und herrlich bodenständige Akteure lassen die Herzen der Zuschauer höher schlagen. Mittendrin im Handball-Zirkus: Hans Artschwager aus Hildrizhausen, Geschäftsführer der Waldhaus Jugendhilfe und Präsident des Handballverbandes Württemberg.

HILDRIZHAUSEN. Eben diesen vertrat er in verschiedenen Arenen bei der Weltmeisterschaft, ob in Berlin, München, Köln oder Hamburg. Hans Artschwager war mittendrin und hatte dabei die Möglichkeit, einige interessante Bekanntschaften zu machen.

Als seine Reise vor zwei Wochen begann, stand er allerdings vor dem ersten Hindernis. Aufgrund der Streiks vieler Fluglotsen wurde sein Flug von Stuttgart nach Berlin zum Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gestrichen. „Da musste ich spontan mit dem Auto fahren, im größten Schneechaos“, berichtet Hans Artschwager schmunzelnd. Von der Bundeshauptstadt ging es anschließend zum südlichsten Austragungsort nach München, dort verbrachte der Hildrizhausener die komplette Vorrunde. Kroatien, Spanien, Island, Mazedonien, Japan und Bahrain kämpften dort um Punkte. „Als Mitglied des DHB-Präsidiums war ich unter anderem für die Verbandspräsidenten der anderen Nationen zuständig“, berichtet der ausgewiesene Handballexperte.

Aber nicht nur Funktionäre schauten in der Olympiahalle vorbei. Bayrische Fußballprofis der jeweiligen Nationen übernahmen in ihrer eigenen Winterpause die Ehrungen der jeweiligen Spieler des Spiels. „So waren beispielsweise Javier Martinez und Niko Kovac vom FC Bayern München zu Besuch, oder auch der Isländer Alfred Finnbogason aus Augsburg. In meinen Augen eine tolle Idee, die eine zusätzliche Begeisterung bei den Zuschauern geschaffen hat“, freute sich Artschwager über die interessanten Begegnungen. Ursprünglich hatten Handballexperten mit dem Standort München als Spielort große Bedenken. Doch die Weltmeisterschaft zog mehr Besucher an als erwartet. „Das lag hauptsächlich an den kroatischen Fans, aber auch die Isländer und die mazedonischen Zuschauer haben für viel Farbe in der Halle gesorgt“, ist der Waldhaus-Geschäftsführer zufrieden, „die Blaskapelle Isar-Spatzen hat das Publikum zusätzlich angeheizt, natürlich auf die ganz eigene, bayrische Weise.“

Doch einer der schönsten Momente für Hans Artschwager ereignete sich während des Spiels Mazedonien gegen Island. „Der Sieger dieser Partie ist in die Hauptrunde eingezogen. Während des Spiels saß ich neben dem isländischen Verbandspräsidenten“, schildert er. Und weiter: „Mitten im Spiel drehte dieser sich zu mir um und schlang mir einen isländischen Fan-Schal um den Hals, das sollte seiner Mannschaft Glück bringen.“ Island gewann, den Schal durfte Hans Artschwager anschließend behalten. „Gegen Deutschland habe ich ihn natürlich nicht getragen“, sagt er lachend.

Denn nachdem die Vorrundengruppe ausgespielt worden war, ging es für den kompletten Tross, bestehend aus Mannschaft und Funktionären, zur Hauptrunde nach Köln. „Da ist eine richtige Welle von München und Berlin in die LANXESS-Arena zur Hauptrunde geschwappt. Der Bann der Weltmeisterschaft war ungebrochen und auch dort waren alle Tickets fast restlos ausverkauft.“ Im Vergleich zum großen Bruder Fußball könne der Handball mit anderen Werten begeistern. „Nahbar, teamorientiert und erfolgreich, diese Merkmale schaffen aktuell eine riesen Identifikation zu unserem Sport“, weiß der Hildrizhausener.

Fans sind noch viel näher an den Emotionen dran als 2007

Selten war der Hype um die deutsche Handballnationalmannschaft so groß. „Wobei das sicherlich auch mit den heutigen Social-Media-Kanälen zu tun hat“, ist sich Hans Artschwager sicher. „Dadurch können die Fans noch größere Emotionen wahrnehmen, als es zum Beispiel 2007 der Fall war.“

Nach einem kurzen Übergang ins Tagesgeschäft im Waldhaus unter der Woche ging es für Hans Artschwager gestern dann auch endlich mit dem Flugzeug zu den Halbfinalspielen nach Hamburg. „Die morgigen Finalspiele kann ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen.“ Mit einem Zubringerbus geht es heute schon in Richtung Dänemark zum Austragungsort des Finales in Herning. Für Hans Artschwager ist die Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark aber auch schon vor dem Schlussakkord am Sonntagabend ein voller Erfolg: „Wenn man wahrgenommen hat, wie überall über unseren Sport gesprochen wurde, welche Aufmerksamkeit wir aktuell bekommen, dann kann man nur zufrieden sein.“

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Wo sind die Khediras, Özils oder Boatengs?

Anders als König Fußball hat der Handball für Zuwanderer in Deutschland keinerlei Strahlkraft. Spieler mit Migrationshintergrund sind in der zweitwichtigsten Teamsportart Mangelware. Woran liegt das?

von Jürgen Frey,  17.01.2019, Stuttgarter Nachrichten

Stuttgart – David ist 14 Jahre alt. Er spielt in der C-Jugend bei Frisch Auf Göppingen im linken Rückraum. Aaron steht im Tor, im Feld hat er Tim, Niklas, Cornelius, Julian und Jannis neben sich. David spielt auch Fußball beim FV Faurndau. Dort hießen seine Mitspieler beim letzten Hallenturnier Giacomo, Theodoros, Melih, Vasile, Oktay und Giuseppe. David ist in beiden Sportarten mit gleicher Leidenschaft am Ball. Er fühlt sich in beiden Teams gleich wohl. Dass er im Fußball im krassen Gegensatz zum Handball der einzige Spieler ohne Migrationshintergrund ist, spielt für ihn überhaupt keine Rolle. 

In der deutschen Handball-Nationalmannschaft heißen Spieler Lemke, Böhm und Strobel. Foto: AFP

Das Beispiel von der Basis zeigt vielmehr, dass sich in der zweitwichtigsten Teamsportart die gesellschaftliche Vielfalt nicht widerspiegelt. Auch in der deutschen Handball-Nationalmannschaft fahndet man vergeblich nach Spielern, deren Biografien an Fußballkollegen wie Jerome Boateng, Mesut Özil oder Sami Khedira erinnern. Lediglich die Eltern von Kreisläufer Patrick Wiencek stammen aus Polen. Bei den französischen Handballern ist das ganz anders: Sie profitieren traditionell stark von Profis, die aus ehemaligen Kolonien wie La Reunion oder Guadeloupe stammen. 

Studien belegen: Handball wird von Migranten nahezu ignoriert

Regionale Studien in Bielefeld und Duisburg belegen, dass Handball für Zuwanderer keine Strahlkraft hat. Knapp 60 Prozent der Migranten spielen Fußball, danach folgen mit riesigem Abstand Kampfsportarten (14 Prozent) und Turnen (zehn Prozent). Nur drei Prozent spielen Handball. Die Sportart wird bei Migranten also nahezu ignoriert. Woran das liegt? 

Ein Teil der Antwort ist einfach. Der Stellenwert der Sportart in den Herkunftsländern ist nun mal gering, die Eltern sind ohne Handball aufgewachsen. „Ein Afrikaner schickt seinen Sohn nun eben nicht zum Eishockey und auch nicht zum Handball. Auch in der Türkei fristet der Handball ein Schattendasein. Die motorisch begabten Kinder gehen zum Fußball. Zumal ein später damit möglicherweise verbundener sozialer Aufstieg dort am lukrativsten ist“, sagt der Sportwissenschaftler Rolf Brack. Hinzu kommt, dass es eine ungezwungene Straßenspielkultur wie im Fußball oder Basketball nicht gibt. Der frühere Frauen-Bundestrainer Dago Leukefeld gibt noch zu bedenken: „Die Handball-Regeln sind einfach auch zu kompliziert.“ 

Philosoph Eilenberger hat den Handballsport als „kartoffeldeutsch“ beschrieben

Der zweite Teil der Antwort, warum Sportler mit Migrationshintergrund im Handball so gut wie keine Rolle spielen, ist komplexer. Wird das Thema vom Deutschen Handball-Bund (DHB) vernachlässigt? Gibt es keine wirkungsvollen Integrations-Initiativen? Vor zwei Jahren hat der Berliner Philosoph Wolfram Eilenberger in einer Kolumne für „Zeit Online“ dieses Thema bewusst zugespitzt und provokativ aufgegriffen – und erhielt wütende Reaktionen. Als „völkisch homogen“ und „kartoffeldeutsch“ hat er den Handball beschrieben, als „konservatives Provinzvergnügen“. Zwischen den Zeilen las sich das, als würden die Vereine Migranten bewusst ausschließen. Das ist nicht der Fall, meint die Sportsoziologin Carmen Borggrefe von der Universität Stuttgart im Gespräch mit unserer Zeitung. Dennoch ziehen Vereine unbewusst Grenzen, indem sie Werte beanspruchen, die als typisch Deutsch gelten: Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität. „Auf Internetseiten der Vereine sieht man oft nur blonde, autochthon aussehende Kinder“, sagt Carmen Borggrefe. „Indirekte Fremdexklusion“, nennt sie dies. 

Herrscht im Handball etwa eine gewisse Arroganz vor, es auch ohne die Kinder mit Migrationshintergrund hinzubekommen? Hans Artschwager dementiert dies ganz energisch. Der Präsident des Handball-Verbandes Württemberg (HVW) betont vielmehr: „Wir brauchen die Kinder dringend. Denn diese Gruppe wird wegen des demografischen Wandels für die Mitglieder- und Talentrekrutierung immer bedeutender.“ 2009 hatte der DHB noch über 847 400 Mitglieder und wollte die Eine-Million-Schallmauer durchbrechen. Inzwischen geht es nur noch darum, nicht unter die aktuelle Zahl von rund 757 500 Mitglieder abzurutschen. „Es geht einzig und allein über die Schulen. Sie sind ein Raum des Vertrauens. Dort müssen wir die Eltern mitnehmen“, sagt Artschwager. Der Verein habe diesen Vertrauensvorschuss bei Familien mit Migrationshintergrund nicht. Das Problem: Handball findet in der Schule fast gar nicht statt.

Zumindest der TVB Stuttgart sucht nach konstruktiven Lösungen

Der TVB Stuttgart hat dieses Problem erkannt. Der Bundesligist bietet jeder Schule im Großraum Stuttgart eine Schnupperstunde mit einem seiner Profihandballer an. Außerdem lädt der Club die Kinder zu einem Heimspiel ein. „Ich finde das gehört zu den Aufgaben eines Proficlubs“, sagt TVB-Trainer und -Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Sein Club hatte zwei Jahre lang optimale Voraussetzungen. In Torwart Yunus Özmusul (2015/16) Linkshänder Can Celebi (2016/17) spielten zwei Türken im Verein. „Das hat sich aber nicht signifikant ausgewirkt“, erklärt Schweikardt. Weder auf Zuschauerzahlen noch auf die Zahl der Mitglieder im Verein. 

Im Gegensatz zu Fußballern wie Mesut Özil oder Ilkay Gündogan sind die Handballer in ihrer Heimat eben keine Stars. Dennoch wäre es wichtig, solche Spieler in ein Konzept einzubinden. „Die Person, die an die Schulen geht, darf nicht mit unserem Blickwinkel rangehen, sondern muss wissen, wie der Nachwuchs in dem jeweiligen Kulturkreis tickt“, betont Artschwager, der als Geschäftsführer der sozialpädagogischen Einrichtung Waldhaus in Hildrizhausen bisweilen mit 90 jugendlichen Flüchtlingen zu tun hat. Zwei konnte er für den Handball gewinnen. „Ich hätte es leichter, eine Cricketmannschaft zusammenzubekommen, als ein Handballteam“, sagt Artschwager, kämpft aber weiter. 

Martina Haas, im DHB-Präsidium für die Mitgliederentwicklung zuständig, befasst sich mit dem Zugehen auf Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte. „Wir gehen es in drei Pilotregionen in Deutschland konkret an und wollen den Vereinen konkrete Handlungsmöglichkeiten in Verbindung mit den Schulen geben“, erklärt Haas. Wissenschaftler jedenfalls fordern eine Offensive des DHB in Form von verpflichtenden Fortbildungen in den Vereinen zum Thema IntegrationEine begeisternde Heim-WM kann für das Werben an der Basis mit Sicherheit nicht schaden.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.handball-wo-sind-die-khediras-oezils-oder-boatengs.5467cbcb-e127-45e6-85f5-9726b4da4ab7.html

Ein Wochenende voller freudiger Begegnungen

Waldhaus Hildrizhausen lud zum „Fest der Kulturen“ – Enthüllung einer Ackermann-Skulptur

Drei Tage mit unterschiedlichen Gästen, drei Tage voller Begegnungen, drei Tage Feierstimmung am Schönbuchrand. Die Waldhaus Jugendhilfe öffnete zum 60. Jubiläum am vergangenen Wochenende seine Türen, um gemeinsam mit Jugendlichen, Freunden und Bevölkerung die lange Historie der Einrichtung zu feiern.

Von Vanessa Frey vom 10. Juli 2017, Kreiszeitung Böblinger Bote

HILDRIZHAUSEN. Den Auftakt machte am Freitagabend der Nagolder Kabarettist Klaus Birk mit seinem neuen Programm „Liebe dich! Oder du kannst mich mal gern haben!“. Mit seinem Soloprogramm begeisterte er rund 100 Gäste im Festzelt mitten auf dem Waldhaus-Gelände. Ironisch, spöttisch und vor allem schwäbisch – Klaus Brik nahm das Publikum mit auf eine amüsante Reise durch den Alltag und seine heißbeliebte Region. Dabei küsst er die Krise, liebt den Benzinpreis und hat die Kanzlerin zum Fressen gern. „Ein toller und erfrischender Auftakt in unser großes Festwochenende“, zeigte sich Geschäftsführer Hans Artschwager begeistert.

Tags darauf lud das Waldhaus in Kooperation mit der Stiftung Jugendhilfe aktiv und dem Verein für Jugendhilfe zum zweiten Mal zum „Fest der Kulturen“ ein. Ein Tag der für Zusammenführung und Integration steht. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus dem gesamten Landkreis kamen gemeinsam mit ihren Betreuen auf das Stammgelände in Hildrizhausen, um zusammen zu feiern. Umrahmt von einem internationalen Buffet und jeder Menge Kultur im Festzelt: von Breakdance bis zu Theater. „Ein Tag mit vielen kulturellen Facetten, der uns auch dieses Jahr sehr große Freude bereitet hat“, erklärt Hans Artschwager.

Highlight des Samstags war die Enthüllung einer monumentalen, 2,5 Tonnen schweren Skulptur, die der Nebringer Künstler Lutz Ackermann gemeinsam mit Waldhaus-Jugendlichen nach knapp eineinhalb Jahren pünktlich fertiggestellt hat. Bereits das zweite Werk des Künstlers, das seinen Platz in der Einrichtung findet. „Die Kombination zwischen Kunst und Pädagogik wird im Waldhaus großgeschrieben“, beschreibt Lutz Ackermann. Sein neues Werk besteht aus einem Säulentrio, jede Säule steht dabei für sich. „Betreuen, helfen, schützen – das sind die Leitmotive der Skulptur, dafür steht auch das Waldhaus.“ Landrat Roland Bernhard zeigt sich vom Werk des Künstlers ebenfalls begeistert und lobt gleichzeitig die Arbeit der Jugendhilfeeinrichtung am Schönbuchrand: „Das Waldhaus leistet meisterliche Arbeit, was immer wieder durch Projekte wie dieses ersichtlich wird.“

Treffen der ehemaligen Mitarbeiter und Waldhaus-Bewohner

Zum emotionalen Höhepunkt kam es am Sonntag beim Tag der offenen Tür. Mittelpunkt dieses Tages war ein großes Ehemaligen-Treffen, bei dem sich Mitarbeiter und Jugendliche aus 60 Jahren Jugendhilfe im Waldhaus wieder in ihrem einstigen Lebensmittelpunkt zusammenfanden. „Die Ehemaligen kamen aus ganz Deutschland zurück nach Hildrizhausen, selbst aus Hannover oder Bremen fanden sie ihren Weg“. Für Hans Artschwager und seine Mitarbeiter ein Tag voller überraschender und freudiger Begegnungen. Und die Ehemaligen begaben sich mit ihrem Besuch auf eine kleine Reise durch die Zeit. Werkstattmeister trafen auf ihre einstigen Auszubildenden, Erzieher auf ehemalige rebellische Jugendliche. Jeder mit seiner eigenen Lebensgeschichte, die das Waldhaus zu einem wichtigen Teil mitgeschrieben hat. „Das Waldhaus hat den Verlauf meines Lebens definitiv bestimmt“, erzählt Werner Koch, einst untergebracht in der Stammeinrichtung, heute noch wohnhaft in Hildrizhausen. Der Tenor aus den zahlreichen Begegnungen war immerfort derselbe: „Wir kommen stets gerne hierher zurück!“ Und das ist wohl das größte Kompliment, dass man aus 60 Jahre Waldhaus Jugendhilfe mitnehmen kann.

Heute Premiere im Mauerwerk Herrenberg: Amir und die Detektive

Mehr oder weniger geplatzt auf der großen Waldhaus-Fete ist die Uraufführung des Stücks „Amir und die Detektive“. Dieses Stück hatten Johannes Storost vom Herrenberger Mauerwerk und der Verein Probs aus Stuttgart fast ein Jahr lang mit immer wieder wechselnden, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die im Waldhaus beschult werden, einstudiert. Doch es gab ein technisches Problem in Hildrizhausen. Zugespielt werden sollen hätten Bilder vom Beamer – die im weißen Festzelt von der grellen Tageshelle aber regelrecht verschluckt wurden. Und so konnte nur eine einzige Szene dargeboten werden.

Macht aber nichts: Das komplette Stück soll heute Abend um 20 Uhr im Herrenberger Mauerwerk Premiere feiern. Handlungsort sind die Mercaden in Böblingen, wo sich die jungen Flüchtlinge auch im echten Leben immer wieder treffen. „Das Stück kann aber eigentich in jedem Einkaufszentrum spielen“, meint Storost. Und wie bei Erich Kästners „Emil und die Detektive“ geht es darum, einen Diebstahl auf eigene Faust aufzuklären. Vorab wird im Mauerwerk ein Film zum 60-jährigen Bestehen der Jugendhilfe Waldhaus gezeigt. Der Eintritt ist frei.