GOLDEN CIRCLE – etwas anders Auf eigenen Wegen im Süden Islands ??

Unterwegs Hunderte von Bussen mit Touristen machen sich auf den Weg die eindrucksvollsten POI zu besuchen. Nur bei der BLUE LAGOON treffen wir zusammen. Die Geothermie soll uns heute durch den Tag führen. Für 85€ Eintritt hätten wir uns auch in die Blaue Lagune stürzen können. Wir belassen es dabei einen Lippenbalsam zu kaufen und die blaue Szenerie in Bildern zu fassen.

Die Fahrt auf der Halbinsel Reykjanes lohnt sich. Vorbei an bizarren Lavaformationen, die einen an die Mondlandung erinnert. Und so haben auch die ersten Mondbesucher Neil Armstrong und Edwin Aldrin hier für Ihre Mondmission trainiert. Weiter in Richtung Südwesten stoßen wir auf Gunnuhver. Der Ort ist übrigens nach dem Gespenst Gunna (Guðrún Önnundardóttir) benannt. Man sagt Gunna verlor Ihren Verstand, als man ihr zur Schuldentilgung ihren einzigen Besitz beschlagnahmte, einen Topf. Das zischen und fauchen der Quelle soll von Gunna kommen, die immer noch wütend ist und versucht aus der Quelle auszubrechen. Hier dampft und brodelt es und herrlich widerlich duftender Schwefelgeruch, steigt uns in die Nase. Aus einem Hot-Spring schießt uns ein solch intensiver Dampf ? entgegen. Wir sind patschnass, nachdem ich in der Nebelwand fast die Orientierung verloren habe. – und froh, dass unser Fahrzeug in der Nähe ist / Sitzheizung und warmes Gebläse auf höchster Stufe. Weiter geht’s!

Entspannung pur im FONTANA Auf den Weg nach Geysir machen wir Halt im Thermalbad Fontana in Laugarvatn. Zwei Stunden in unterschiedlichen Pools, die zwischen 32 und bis zu 40 grad warm sind – super Nachmittag. Übrigens den heissen Schlund – die Sauna, die den direkten Zugang zum Atem der Hölle zu haben scheint, meide ich genauso wie ein Bad im angrenzenden See.

DER GEYSIR STROKKUR – oder warum sich heißes Wasser auch kalt anfühlen kann. Strokkur ist der aktivste Geysir in Island und bricht auf natürlichem Wege alle vier bis zehn Minuten aus und soll eine Höhe von 15 bis 20 Metern erreichen. Auch wir machen die Erfahrung des aufgeregten Wartens, das Erkennen kleiner Zeichen, die die bevorstehende Eruption Strokkurs ankündigen sollte. Warum bis zu 100 Grad warmes Wasser ? sich trotzdem kalt anfühlt? Eisig kalter Wind aus dem Norden bläst mir fast das Handy aus der Hand. Strukkur lässt auf sich warten. Kalte Hände und ein nervöser Zeigefinger- bereit auf den Moment. Der Geysir scheint Sonntag zu feiern und wir sind ein zweites Mal durchgefroren. Zurück ins Warme!

Stopover in Reykjavík/ Ed Sheeran

Voucher für das Konzert mit Ed Sheeran im Einkaufszentrum Kringlan in Reykjavík eingetauscht und Karin hält das Weihnachtsgeschenk in den Fingern Kann also morgen Abend losgehen

Nach so viel Sitzen und Fliegen noch etwas Bewegung. Vom Hotel wenige Straßenzüge weiter ein erster toller Blick auf die http://www.hallgrimskirkja.is/ weiter in Richtung Reykjavík Hafen. Leckere rezente Fischsuppe in Reykjavík FISH Restaurant und jetzt noch einen schönen Roten (Mouton Cadet) im Zimmer zum Abschluss. Toller Tag – so kann’s weitergehen. ?

Historischer Ort zwischen zwei Kontinentalplatten THINGVELLIR-Nationalpark Knapp 50 Kilometer von Reykjavík entfernt erinnerten wir uns an an diesen mystischen Ort, der als Gerichtsstätte genutzt wurde. Bereits 2013 waren wir hier – welch Unterschiede! Damals nass und kalt / einsam – heute strahlender Himmel -tolle Sicht – und Menschen wie auf der Kö! Warum sich Chinesen, Japaner und Koreaner gerade diesen Ort anschauen an dem Europa und Amerika auseinander driften (wohl nicht nur hier ?) nur ein Rätsel – Parken 2013 frei 2019 fast 5 €??? Trotzdem schöne Erinnerung an unseren Familien Ausflug 2013 und ein schöner „Walk auf der Kante“

ED SHEERAN im Laugardalsvöllur Stadion in Reykjavík Oder „wie kann man bei Polareinfluss überhaupt Gitarre ? spielen“? Zara Larsson als Vorgruppe. Rothaarige Fans – oder vielleicht sogar ED‘s Mütter auf der Haupttribüne. Es ist einfach unglaublich, dass der 28-jährige Rotschopf bei voller Hütte ganz locker bleibt. Wie schafft er es bei gefühlten winterlichen Temperaturen ❄️?mit seiner Gitarre ? überhaupt die Saiten anzuschlagen? Aber Ed Sheeran heizt mit seinen Liedern kräftig ein. Hat sich sicher lange warmgespielt. ? Geiler Abend

„Nach vorne blicken“ SPD-Kreistags-Faktion wählt Fraktionsspitze

„Wir müssen nach vorne blicken und die sozialen Herausforderungen ins Zentrumrücken“, forderte der alte und neue Fraktionsvorsitzende Dr. Tobias Brenner für die kommende Amtsperiode. In ihrer konstituierenden Sitzung wählten die sozialdemokratischen Kreisräte ihren bisherigen Fraktionsvorsitzenden Tobias Brenner erneut einstimmig zu ihrem Fraktionschef, ebenso seinen neuen Stellvertreter Jan Hambach. Zum neuen Geschäftsführer wurde genauso einstimmig Hans Artschwager gewählt.

„Wir sind trotz heftigen politischen Gegenwindes und des Verlusts von nicht mehrangetretenen Stimmenfängern mit einem „blauen Auge“ davon gekommen, da wir in allen 10 Wahlkreisen wieder mit einem gewählten Kreisrat beziehungsweise Kreisrätin vertreten sind und dabei viele Kompetenzen vorweisen können: Von Feuerwehrkommandant über Betriebsratsvorsitzenden und Berufsschullehrerin bis zum Arzt. Selbstverständlich ist es bitter, als viertstärkste Kraft nur bei rund 13 % zu landen und neben zwei Sitzen verdiente Mitglieder zu verlieren, ebenso dass wir nur noch eine Frau in unseren Reihen haben“, fasst Brenner das Ergebnis der Kommunalwahl zusammen.

Doch gelte es mit den neuen Mitgliedern und den bewährten Kräften in der Faktion nach vorne zu blicken, die Präsenz der SPD-Kreistag-Fraktion in allen Orten zu stärken und sich noch wahrnehmbarer für die Interessen der Menschen im Landkreis Böblingen einzusetzen. Auch auf den sozialen Medien will die SPD im Kreistag ihre Präsenz ausbauen. „Wir werden die sozialen Herausforderungen ins Zentrum rücken und unser Profil schärfen, wir am Drücker bleiben und auch dafür sorgen, dass der erstmals auf unsere Initiative erstellte Armuts- und Reichtums-Bericht nicht folgenlos in der Schublade verschwindet“, betont der neugewählte Gesch.ftsführer und Sozialexperte der SPD-Kreistags-Fraktion Hans Artschwager, der auch Gesch.ftsführer des Waldhauses Jugendhilfe in Hildrizhausen ist.

Der Armuts- und Reichtums-Bericht habe belegt, dass die Ungleichheit im Kreis Böblingen in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen sei und schlage deshalb die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum und die Einführung eines Sozialtickets vor. Wohnen dürfe nicht zum Luxusgut werden, deshalb sei die Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum in der Herrenberger Marienstraße, dem Schwesternwohnheim in Böblingen und im Bereich des Leonberger Krankenhauses ein wichtiges Anliegen für die SPD im Kreistag. Ferne gelte es die Mobilität nachhaltig, zuverlässig und preiswert machen. “Gleichzeitig, müssen wir die Wirtschaft und die Infrastruktur im Kreis fit für die Zukunft machen, die Digitalisierung zum Vorteil der Menschen zu nutzen und unsere Abhängigkeit von bestimmten Wirtschaftsbranchen reduzieren“, so der frisch gewählte 24-jährige Stellvertreter der SPDKreistags- Fraktion Jan Hambach, der als Stabsstelle der Gesch.ftsführung bei der Böblinger IHK arbeitet.

Kreistagswahl: CDU und Freie Wähler geben zehn Sitze ab

Das konservative Lager verliert im Landkreis Böblingen – Grüne holen fünf zusätzliche Mandate – AfD erstmals vertreten

Die Bürgerlichen müssen bei der Kreistagswahl Federn lassen. Freie Wähler und CDU verlieren jeweils fünf Sitze, die SPD büßt zwei Mandate ein. Gewinner sind die Grünen mit fünf Sitzen Zuwachs und die AfD. Die Rechtspopulisten sind zum ersten Mal mit fünf Vertretern im Kreistag vertreten. Neu ist auch die Leonberger Liste S:ALZ mit einem Sitz.

Im fünften Stockwerk des Landratsamtes (beim Blick aus dem Fenster ist im Hintergrund die Stadtkirche zu erkennen) tagt der Böblinger Kreistag Foto: Thomas Bischof

Artikel vom 28. Mai 2019 – 17:06

Von Michael Stürm

KREIS BÖBLINGEN. 84 statt 72 Bürgervertreter: Auch in den kommenden fünf Jahren wird der Kreistag wieder deutlich mehr Mitglieder haben, als es die Wahlordnung vorsieht. Zwölf Bewerber haben ihren Sitz einem Ausgleichsmandat zu verdanken.

Vier Mitglieder der Freien Wähler sind auf diese Weise ins Kreisparlament eingezogen. Dennoch muss die Fraktion einen beträchtlichen Aderlass beklagen. 27,93 Prozent bedeuten über sechs Prozentpunkte Stimmenverlust und nur noch 25 Sitze. Ähnliches widerfuhr auch der zweiten Kraft im konservativen Lager.

Auch bei der CDU machten weniger Wähler ihr Kreuzchen, die Partei verlor rund sechs Prozentpunkte. Damit müssen sich die Christdemokraten mit 17 Plätzen begnügen. Vergleichsweise gut meinten es die Wähler mit der SPD. Die verlor knapp drei Prozentpunkte und ist mit elf Vertretern im Kreisparlament.

Auch im Kreis sind die Grünen die klaren Gewinner. Sechs Prozentpunkte mehr Stimmen bescheren der Partei 16 Sitze. Mit einem ähnlichen Erfolg wartet das rechte Lager auf. Die AfD erreicht aus dem Stand 6,44 Prozent und schickt fünf Vertreter in den Sitzungssaal im Landratsamt. Opfer des Rechtsrucks ist die NDP: Die Rechtsradikalen, bisher mit einem Sitz vertreten, sind in Zukunft nicht mehr Teil des Kreistags.

Eine kleine Verstärkung kann indes der Altkreis Leonberg verbuchen. Der wird zukünftig mit einem Kandidaten von S:ALZ, einer Leonberger Bürgerliste, vertreten sein. Für Zuwachs sorgte auch die FDP, die zwei Bewerber mehr in das Plenum schickt, während die Linke wie bisher mit drei Vertretern im Kreisparlament sitzt.

Jeder Vierte ist ein Bürgermeister

Auch dieses Mal dominiert die Riege der Bürgermeister wieder das Kreisparlament: 21 Kreisräte, überwiegend auf der Liste der Freien Wähler, sind Rathauschefs oder Dezernenten in den größeren Städten – das macht 25 Prozent des Gremiums aus. Wenig überraschend, dass in diesem Bewerberfeld auch der Stimmenkönig zu finden ist. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen musste Herrenbergs OB Thomas Sprißler (16 983 Stimmen) diesen Titel an seinen Sindelfinger Kollegen Bernd Vöhringer (16 997) abgeben. Der neue Shooting-Star kommt jedoch aus Böblingen: OB Stefan Belz sammelte auf Anhieb 15 616 Stimmen für die Grünen.

Vor allem auf der Schönbuchlichtung und im Gäu ist die Anzahl der Ortschefs im zukünftigen Kreisparlament hoch. Neu dabei sind Erwin Heller aus Altdorf und Matthias Schöck aus Hildrizhausen sowie Ioannis Delakos aus Holzgerlingen. Mit Ingolf Welte, Daniel Töpfer, Florian Glock, Ioannis Delakos und Daniel Schamburek haben fünf Bürgermeister, die noch nicht allzu lange im Amt sind, den Einzug in den Kreistag umgehend geschafft.

Doch es gibt auch Verlierer in der Rathaus-Riege: Zwei altgediente Verwaltungschefs werden in Zukunft nicht mehr dabei sein: Ehningens Bürgermeister Claus Unger ist auf der CDU-Liste gescheitert, und Martin Thüringer, der dem Rathaus in Grafenau vorsitzt, hat den Wiedereinzug bei den Freien Wählern nicht geschafft.

 ZAHLEN UND FAKTEN 
 Wahlberechtigte: 300 525
Wähler: 178 378Wahlbeteiligung: 59,36% (2014: 49,13%)
Ungültige Stimmzettel: 4253
Gültige Stimmzettel: 174 125
Gültige Stimmen: 1 265 986
Stimmverteilung (in Klammern das Ergebnis von 2o14): Freie Wähler 27,93% (34,43%), CDU 21,47 (27,33), Grüne 19,48 (13,27), SPD 12,78 (15,04), FDP 7,6 (4,6), AfD 6,44 (-), Linke 3,27 (3,53), S:ALZ 0,78 (0,6), NPD 0,2 (1,06), FRiDi 0,06 (0,14).Sitzverteilung: Freie Wähler 25 (30), CDU 17 (22), Grüne 16 (11), SPD 11 (13), FDP 6 (4), AfD 5 (-), Linke 3 (3), S:ALZ 1 (-). 

Gewählt wurden (Zahl der Stimmen): 
Freie Wähler: Tobias Heizmann (5529), Ralf Sklarski (3776), Ingrid Balzer (5907), Rainer Just (5641), Werner Metz (8409), Joachim Quendt (7298), Thomas Sprißler (16 983), Ingolf Welte (6578), Daniel Gött (6246), Achim Gack (6003, Ausgleichssitz), Martin Killinger (8289), Jürgen Katz (5288), Wolfgang Faißt (6981), Ioannis Delakos (11 430), Wilfried Dölker (6467), Wolfgang Lahl (5927), Erwin Heller (5630), Matthias Schöck (5300, Ausgleichssitz), Daniel Schamburek (5055), Michael Lutz (4781), Annette Odendahl (4553, Ausgleichssitz), Wilhelm Tafel (7091), Matthias Bock (6417), Hans Michael Burkhardt (5761), Bernd Dürr (7043).

CDU: Paul Nemeth (7059), Marc Biadacz (6155), Bernd Vöhringer (16 973), Walter Arnold (8036), Christian Gangl (6788), Helmut Noë (6540), Ulrich Vonderheid (5681), Dieter Haarer (4285), Thilo Schreiber (9104), Susanne Widmaier (8534), Daniel Töpfer (5265, Ausgleichssitz), Andreas Kindler (2926), Klaus Finger (4351), Gabriele Moritz-Rahn (3616), Thomas Riesch (8857), Thomas Rott (5195), Cornelia Ikker-Spiecker (3486).

Grüne: Stefan Belz (15 616), Heidrun Behm (5144), Frank Löhlein (6689), Roland Mundle (7255), Angie Weber-Streibl (6314), Johanna Moltmann-Hermann (4109), Annegret Stötzer-Rapp (5811), Antonia Hildebrandt (4748), Cornelia Epple (4416), Petra Herter (4322), Katharina Kreis (2597), Lea Salemi (4543), Jens Uwe Renz (4095, Ausgleichssitz), Maria Rapp (2991), Thomas Ritter (4015), Gloria Graf (2370).

SPD: Thomas Frech (4832), Axel Finkelnburg (4892), Ulrike Rapp (3697), Günther Wöhler (6923), Tobias Brenner (5558), Hans-Josef Straub (4357), Jan Hambach (2859), Hans Artschwager (2321), Norbert Weinmann (1778), Ergun Lümali (2203), Wilhelm Kern (2186).

FDP: Manfred Teufel (3991), Alexander Baisch (3457), Dieter Maurmaier (3709), Wilhelm Bührer (2516), Florian Glock (4345), Uli Zinser (1978).

AfD: Peter Gleißner (6129), Maximilian Evers (4964), Frank Schempp (5370), Klaus Mauch (3724), Peter Keßler (3890, Ausgleichssitz).

Linke: Ingrid Pitterle (1678), Gitte Hutter (1838, Ausgleichssitz), Angelika Hohl (1252, Ausgleichssitz).

S:ALZ: Frank Albrecht (2248, Ausgleichssitz).

https://www.krzbb.de/krz_50_111719748-13-_Kreistagswahl-CDU-und-Freie-Waehler-geben-zehn-Sitze-ab.html?archiv=1

SPD Kreistagskandidaten im Fuchsbau

SPD-Kreisrat Hans Artschwager hatte zur Kandidatenvorstellung in  das Cafe Fuchsbau nach Hildrizhausen eingeladen. Es entwickelte sich eine interessante Veranstaltung, die zu Beginn allen Kreistagskandidatinnen und Kandidaten ermöglichte Ihre Motivationslagen wie persönlichen Beweggründe zu schildern. Hans Artschwager ging in der Folge auf die wesentlichen aktuellen Themen in der Kreistagsarbeit ein. Er erläuterte, dass sich die SPD seit Jahren u.a. für die Einführung eines Sozialticket im Gremium einsetze, dies aber bisher an den Mehrheitsverhältnissen scheiterte. Die Sozialdemokraten hätten auch die Diskussion einer Kreisbonuscard angestoßen, um Bedürftigen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unserer „Hochpreisregion“ zu ermöglichen. Kurz streifte er die Herausforderungen im Bereich einer inklusiven Kindertagesbetreuung, schilderte die steigende Tendenz bei den Schülerzahlen der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Herausforderungen die der Sanierungsstau an den beruflichen Schulen des Landkreises mit sich bringt. Eine abwechslungsreiche Diskussion entbrannte beim Thema bezahlbarer Wohnraum, der für die Anwesenden zu einem der zentralen sozialen Fragen im Landkreis Böblingen geworden ist. 

Mit Günther Wöhler Kreisrat und Allgemeinmediziner aus Leonberg hatte der Spitzenkandidat der SPD der Schönbuchgemeinden einen Kollegen gewinnen können. Er brachte sehr anschaulich den Entwicklungsprozess, wie auch die medizinischen und finanziellen Herausforderungen für das zentrale Klinikum auf dem Flugfeld  den Zuhörern näher.   Er sprach sich für eine hochwertige wohnortnahe Versorgung in den Krankenhäusern Herrenberg und Leonberg, verzahnt mit ambulanten Angeboten. Er ging auf die immer deutlicher werdende Herausforderung  gemeindenahen Versorgung mit niedergelassenen Ärzten und Fachärzten ein. Abschließend diskutierten er mit den Anwesenden über Entwicklungen in der Pflege und bei der Nachfrage auf weitere Hospizplätze im Landkreis Böblingen.  

Die Preisträger des Wettbewerbs Sport & Nachhaltigkeit des Landes Baden-Württemberg stehen fest

Handballverband Württemberg e.V. belegt den 2. Platz

Am vergangenen Freitag, 17.05.2019, wurde im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses in der Sparkassenakademie in Stuttgart der Nachhaltigkeitspreis für Sportverbände vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Landessportverband Baden-Württemeberg verliehen. Den Preis hat Umweltminister Franz Untersteller gemeinsam mit Elvia Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg übergeben. 

Sieben Verbände haben es geschafft, die Jury mit ihren guten Ideen zu überzeugen und wurden mit Preisgeldern in Höhe von ingesamt 86.700 € belohnt.

Einer dieser sieben Verbände ist der Handballverband Württtemberg, welcher den 2. Platz belegt hat und sich über ein Preisgeld 8.700 € freuen darf. 

Eine Übersicht über die Preisträger mit ihren Projekten finden Sie hier

Weitere Informationen zur „N!-Charta Sport“ der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg finden Sie hier

v.l.n.r. LSV-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis, HVW-Präsident Hans Artschwager und Umweltminister Franz Untersteller (Quelle: Jan Potente).

Auf dem Foto sehen Sie v.l.n.r. LSV-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis, HVW-Präsident Hans Artschwager und Umweltminister Franz Untersteller (Quelle: Jan Potente).

Ein Blick hinter die Kulissen der Waldhaus-Jugendhilfe Hildrizhausen

Johannes hat auf der Straße gelebt und war kriminell – Dank der Waldhaus-Jugendhilfe Hildrizhausen hat er wieder eine Perspektive

In der Intensiv-Wohngruppe am Waldrand in Hildrizhausen finden junge Männer ein zu Hause, die auf die schiefe Bahn geraten sind – Die KRZ hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen Foto: Fotolia

Johannes (Name von der Redaktion geändert) ist 16 Jahre alt, als er von Zuhause rausfliegt. Danach lebt er auf der Straße und gerät auf die schiefe Bahn. Wie er sein Leben in der Intensivwohngruppe der Waldhaus-Jugendhilfe Hildrizhausen wieder in die richtige Spur gebracht hat, hat er der KRZ verraten.

Artikel vom 22. Mai 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Sandra Schumacher

HILDRIZHAUSEN. Wir schreiben das Jahr 2014, Johannes ist 13 Jahre alt. Nachdem sein Vater ausgezogen ist, lebt er nun allein bei seiner Mutter. Und die Probleme zu Hause nehmen ihren Lauf. „Ich habe immer wieder Stress gemacht“, erzählt der heute 18-Jährige, ohne dabei genauer ins Detail gehen zu wollen. In den folgenden drei Jahren geraten Mutter und Sohn immer wieder aneinander, die Streits werden heftiger, bis sie schließlich eskalieren und Johannes Mutter den Jugendlichen in Anwesenheit eines Jugendamt-Mitarbeiters vor die Tür setzt. Der bietet augenblicklich seine Hilfe an. Johannes lehnt sie entschieden ab.

Zu seinem Vater kann und will der damals 16-Jährige nicht gehen, also entscheidet er sich, fortan auf der Straße zu leben. Zur Schule geht er längst nicht mehr, daher fällt es niemandem auf, dass der Junge obdachlos ist. „Normalerweise hätte an dieser Stelle das Inobhutnahme-Programm des entsprechenden Landkreises greifen müssen. Wenn die Jugendlichen es aber clever anstellen, bekommt das Jugendamt erst einmal gar nichts mit. Solche Fälle sind ziemlich selten, passieren aber“, erklärt Michael Weinmann, Bereichsleiter für stationäre erzieherische Hilfen bei der Waldhaus-Jugendhilfe Hildrizhausen.

Rund ein halbes Jahr lebt Johannes auf der Straße

Zwischen fünf und sieben Monate lang – so genau weiß der heute 18-Jährige es nicht mehr – bezieht Johannes Quartier unter Brücken, zwischen Bäumen und Büschen oder wo immer er ein Plätzchen findet, das ihm Schutz vor Wind und Wetter bietet. Manchmal kommt er bei einem Kumpel unter. Aber nicht immer. Seine Eltern wissen um seine Lebensumstände, können oder wollen ihm aber nicht helfen. Zeitgleich wird der junge Mann immer aggressiver und rutscht in die Kriminalität ab. Nimmt beispielsweise Drogen und vertickt sie auch. So lange, bis er eines Morgens nach einer harten Nacht aufwacht und beschließt, sein Leben zu ändern. „Ich hab‘ mich echt scheiße gefühlt und gedacht, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Ich wollte endlich wieder eine Zukunftsperspektive haben“, erinnert sich Johannes.

Zu seiner Mutter hat er zu diesem Zeitpunkt keinen Kontakt mehr, also wendet er sich schließlich doch an seinen Vater. Bei ihm kommt der junge Mann einen Monat lang unter, bis ihn das nun eingeschaltete zuständige Jugendamt an die Waldhaus-Jugendhilfe Hildrizhausen vermittelt. Dort bekommt Johannes einen von insgesamt acht Plätzen in der Intensiv-Wohngruppe direkt am Waldrand. Rund zwei Jahre ist das nun her. Seitdem hat sich viel getan im Leben des jungen Mannes, der so weit von seinem Weg abgekommen war.

„In unserer Intensiv-Gruppe betreuen wir Jungs, die schon lange keinen geregelten Tagesablauf mehr kennen, Gewaltpotential in sich tragen oder in die Kriminalität abgerutscht sind“, erklärt Michael Weinmann. „Für viele von ihnen ist der Platz hier eine gerichtliche Auflage. Andernfalls säßen sie im Jugendknast oder der Jugendpsychiatrie.“ Ziel ist es, den jungen Menschen eine zweite Chance zu geben. Die sie aber auch aktiv nutzen müssen. „Es gibt immer wieder Fälle, da können wir nichts tun“, sagt Michael Weinmann, „auch wenn wir viel Geduld und einen großen Toleranzbereich haben.“ Wenn allerdings eine zu starke Drogenproblematik vorherrscht oder es vermehrt dazu kommt, dass die anderen Mitglieder der Wohngruppe zu stark psychisch oder physisch angegangen werden, müsse das Betreuerteam irgendwann einen Schlussstrich ziehen.

Nicht so bei Johannes, der sich innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate einlebt. „Mit den Betreuern war es von Anfang an super, nur einige der anderen Bewohner haben manchmal genervt. Das muss man halt aushalten“, erzählt der 18-Jährige. In seinem neuen Heim in Hildrizhausen erhält er neben einem rund 15 Quadratmeter großen Zimmer und einer internen schulischen Ausbildung vor allem Regeln und eine vorgegebene Tagesstruktur. Von nun an klingelt der Wecker ihn jeden Morgen um sieben Uhr aus dem Bett, danach steht ein Waldlauf an, bevor er auf der Schulbank Platz nimmt oder Arbeitsmaßnahmen absolviert. Dabei hilft er zum Beispiel beim Holzhacken auf dem Gelände oder beim Schrauben in der hauseigenen Werkstatt mit. Ebenso beinhaltet das pädagogische Konzept des Waldhauses wöchentlich stattfindende Gruppen- und Einzelgespräche. Und auch die körperliche Betätigung ist eine Pflichtaufgabe: Jeden Montag geht es auf den Fußballplatz, aber auch Basketball, Tischtennis oder Klettern gehören zum Sportangebot. Handball – jene Sportart, für die die Waldhaus-Gründerfamilie Artschwager bis heute bekannt ist – steht allerdings nicht mehr auf dem Stundenplan. „Weil das Interesse daran einfach nicht mehr so groß ist“, begründet Michael Weinmann.

Tanzt einer der Jungs zu stark aus der Reihe, muss er die Konsequenzen tragen. Reicht das nicht aus, hilft die Gruppendynamik weiter. „Wenn man zum Beispiel dreimal beim Kiffen erwischt wird, muss die ganze Gruppe einen Dauerlauf absolvieren. Die Methode zieht“, sagt Johannes und grinst. „Unser Anliegen ist es, dass die Jungs ihre Probleme mithilfe der Betreuer und der Gruppe geregelt bekommen“, fügt Michael Weinmann hinzu. Schließlich könne ein solches Fehlverhalten negative Auswirkungen beispielsweise auf jene Bewohner haben, die aufgrund einer Bewährungsauflage nicht in Kontakt mit Drogen kommen dürfen.

Heute hat Johannes wieder Kontakt zu seinen Eltern

Für Johannes, der bis dato orientierungslos in den Tag hineingelebt hat, bedeuten die neuen Regeln eine ganz schöne Umstellung, die ihm jedoch dabei hilft, zurück in die Spur zu finden. Schützenhilfe erhält er zudem von den insgesamt acht Waldhaus-Mitarbeitern, die die Jungs rund um die Uhr betreuen. „Außerdem bekommt jeder Jugendliche einen eigenen Bezugsbetreuer zugeteilt“, erläutert Michael Weinmann. Der setzt sich intensiv mit den speziellen Problemen seines Schützlings auseinander, übernimmt organisatorische Aufgaben und ist für die intensive Elternarbeit zuständig. Dazu gehören regelmäßige Gespräche – je nach Fall mit oder ohne den Jugendlichen -, bei denen die Rollen und Systeme innerhalb des Familienlebens analysiert werden. „Wenn es möglich ist, versuchen wir, auf diese Weise eine Annäherung der Parteien zu erreichen“, sagt Michael Weinmann.

Eine Methode, die in Johannes Fall Früchte trägt. Heute hat er wieder regelmäßigen Kontakt mit seinem Vater und sporadisch auch zur Mutter. Das Wichtigste aber ist, dass er zu sich selbst zurückgefunden hat. „Heute lasse ich mich nicht mehr so leicht provozieren, beispielsweise wenn mich jemand auf der Straße blöd anguckt. Das wird einem hier ausgetrieben“, sagt Johannes, der mittlerweile in einem Ablösezimmer mit gelockerten Regeln auf dem Waldhaus-Gelände wohnt und bald in eine betreute Jugendwohnung umziehen will. Zudem hat er über die internen Schulungsmaßnahmen seinen Hauptschulabschluss nachgeholt, anschließend sogar die Werkrealschule besucht, wo bald seine Abschlussprüfungen anstehen.

Und danach? „Ich möchte das Technische Gymnasium in Sindelfingen besuchen und anschließend Pilot werden“, sagt Johannes. Heute habe er mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und blicke wieder optimistisch in die Zukunft. Weil er sich dazu entschieden hat, die zweite Chance, die ihm das Waldhaus gegeben hat, zu nutzen. Und somit eine weitere Erfolgsgeschichte darstellt, die sich die Jugendhilfe-Einrichtung auf die Fahnen schreiben kann.

Waldhaus Jugendhilfe: Eine neue Wohngruppe für Jugendliche in Not

In Hildrizhausen entsteht ein Neubau für das Inobhutnahme-Programm des Landkreises

Von Sandra Schumacher, 02. April 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

HILDRIZHAUSEN. Lautes Hämmern, surrende Maschinen und viele hohe Erdhügel: Wer in Hildrizhausen in der Nähe des Waldhauses unterwegs ist, erkennt schnell, dass sich was tut auf dem Gelände der Jugendhilfe-Einrichtung. Seit November laufen auf der rund 620 Quadratmeter großen Fläche die Bauarbeiten für das neue Gebäude, in dem in zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss sowohl Verwaltungs- als auch Wohnräume entstehen sollen. Sieben Büros mit bis zu 15 Arbeitsplätzen, Mehrzweck- und Besprechungsräume sowie ein Foyer sind im Erdgeschoss geplant. Hinzu kommen zwei große WC-Räume, die von außen zugänglich sind. „Sie sollen vor allem bei unseren Festen zum Einsatz kommen“, erklärt Waldhaus-Geschäftsführer Hans Artschwager. Über einen separaten Eingang ist das erste Obergeschoss erreichbar, in dem sechs Zimmer für eine neue Wohngruppe für das Inobhutnahme-Programm des Landkreises entstehen sollen. Dieses Programm gilt als Notbremse der Behörden. Dabei werden Jugendliche von ihren Familien getrennt, wenn es zu schweren Konflikten, beispielsweise in Form von Misshandlungen oder sexueller Gewalt kommt.

Herzstück dieses Geschosses wird ein zentraler Raum, in dem sich die Jugendlichen begegnen können sowie eine große gemeinsame Küche. „Diese neue Wohngruppe war der Anlass für das Bauvorhaben“, erläutert Artschwager. Bisher gab es am Hauptsitz der Waldhaus Jugendhilfe neben jeweils acht Wohngruppen-Plätzen für die regulären sowie für die Intensivwohngruppen lediglich zwei Plätze für das Inobhutnahme-Programm.

Vier neue Apartments für Mitarbeiter

„Diese waren in einem separaten Haus direkt neben den anderen beiden Wohngruppen untergebracht“, sagt Artschwager. Das Problem: Die Jugendlichen konnten ihre Betreuer nur mittels eines Notfallknopfes informieren, wenn es zu Schwierigkeiten gekommen wäre. „Nach den bestehenden Regularien dürfen die Jugendlichen nicht separat untergebracht werden, der Notfallknopf war also nur eine Behelfslösung, auf die wir uns für die Übergangszeit geeinigt hatten“, erklärt Artschwager. Im neuen Gebäude soll dieser Situation durch ein weiteres Mitarbeiter-Büro auf derselben Etage Abhilfe geschaffen werden. Im dritten Geschoss sollen schließlich Mitarbeiter oder Jugendliche, die auf dem Markt keine Wohnung finden, in vier neuen Apartments unterkommen. „Auch wir stoßen immer wieder auf das Problem der Wohnungsnot in unserer Region“, so Artschwager.

Auf der Rückseite des Gebäudes – also im Zentrum des Waldhaus-Geländes – soll zudem ein neuer Platz mit Sitzstufen, mehreren großen Bäumen und einer Trinkstelle entstehen, die durch das eigene Wasservorkommen im Boden gespeist wird.

Auf der anderen Seite des Neubaus gibt es künftig einen weiteren Zugang aus Richtung Hildrizhausen zum Waldhaus-Gelände. „Bisher musste man ja immer um das ganze Gelände herumkurven, um zur Verwaltung zu kommen“, sagt Artschwager. Davor sind 47 Parkplätze sowie vier Stellplätze für Wohnmobile angedacht.

Die Planungen des Architekturbüros sehen vor, dass der Neubau im Frühjahr nächsten Jahres bezugsfertig ist. „Ich würde mir wünschen, dass das ganze schneller über die Bühne geht“, betont Artschwager. „Da müssen wir noch einmal ins Gespräch gehen.“

https://www.krzbb.de/krz_52_111691100-13-_Waldhaus-Jugendhilfe-Eine-neue-Wohngruppe-fuer-Jugendliche-in-Not.html?archiv=1